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Die Feuerwehrschule der Berufsfeuerwehr in Poznań

Die staatliche Feuerwehrschule Poznań ist eine Schule mit einer 70-jährigen Tradition.

Der Feuerwehrschule obliegt die Aus- und Fortbildung der Angehörigen des mittleren und gehobenen feuerwehrtechnischen Dienstes der Berufsfeuerwehren sowie der Werkfeuerwehren.

Die Ausbildung für die Laufbahn des „gehobenen feuerwehrtechnischen Dienstes“ dauert zwei Jahre. Die Anwärter müssen entsprechende Voraussetzungen erfüllen. Sie besitzen die polnische Staatsangehörigkeit. Sie dürfen höchstens 25 Jahre alt sein. Sie müssen sportlich aktiv, körperlich fit und gesund sein. Seit 2018 müssen die Bewerber an der Feuerwehrschule Poznań einen mittleren Schulabschluss mit dem Abitur haben.

Die Aufnahmebedingungen, die jedes Jahr von dem Hauptkommandanten der Staatsfeuerwehr bestimmt werden, umfassen die eingereichten Dokumente, die Abiturzeugnisnoten und Leistungen der Sportprüfung.  Die Sportprüfung des Auswahlverfahrens ist anspruchsvoll. Die Elemente sind: Krafttest an der Klimmzugstange, Beep-Test, Zick-Zack-Lauf in schnellster Zeit.
Zusätzlich werden die Anwärter einer Schwimmprüfung und einem Test zur Höhenangst untergezogen.
Diejenigen Anwärter, die die besten Leistungen vollbringen, müssen sich im Anschluss an das Auswahlverfahren einer arbeitsmedizinischen Eignungsuntersuchung beim ärztlichen Dienst unterziehen. Die Untersuchung dient der Feststellung der grundsätzlichen Eignung für den feuerwehrtechnischen Dienst. Sind die Anwärter nach dem Ergebnis der Untersuchung beim Ärztlichen Dienst uneingeschränkt feuerwehrdiensttauglich, beginnen sie mit der Ausbildung an der Feuerwehrschule.

Während der zweijährigen Ausbildung, welche aus der Staatskasse finanziert ist, werden die Lehrgangsteilnehmer internatsmäßig untergebracht und erhalten für die Dauer des Lehrgangs eine Vollverpflegung in der Mensa. Daneben bekommen sie jeden Monat finanzielle Unterstützung.

Zur Freizeitbeschäftigung stehen ein Fitnessraum, ein Fernsehraum sowie eine Bibliothek zur Verfügung.
In den Fitnessräumen können sowohl die Lehrgangsteilnehmer als auch die Feuerwehrleute der Schulfeuerwache Sport treiben und ständig ihre körperliche Leistungsfähigkeit steigern.

Das Lehrprogramm wird in vier Semester realisiert. Der Unterricht findet praxis- und realitätsnah auf dem Übungsgelände, in den mit moderner Medientechnik ausgestatteten Lehrsälen sowie dem Chemielabor statt.
Bei Einsatzübungen sorgt die realitätsnahe Darstellung von Schadensereignissen für eine zusätzliche Motivation und Lerneffekt.

Die Unterweisung für einzelne Einsatzgeräte erfolgt in kleinen Gruppen. Dadurch ist jeder Teilnehmer nahe am Objekt und kann selbst „mit anpacken“. Führungskräfte haben die Möglichkeit, anhand maßstäblicher Modelle sowie virtuell in sog. Planspielen Einsätze durchzuspielen. Insbesondere die Erkundung, Planung und Befehlsgebung in einem Feuerwehreinsatz werden trainiert.

Der Bereich „Einsatzlehre und -taktik im Brandeinsatz“ vermittelt  die theoretische und praktische Ausbildung der angehenden Feuerwehrleute in der Brandbekämpfung. Zunächst wird hier das feuerwehrtechnische Basiswissen „kalt“ vermittelt und die typischen Handgriffe werden eingeübt. Danach folgt eine intensive, „heiße“ Ausbildung in der Brandbekämpfung.

Die angehenden Feuerwehrleute werden auch in der Einsatztaktik sowie in der Handhabung der Geräte der Technischen Hilfeleistung ausgebildet sowie im Umgang mit chemischen, biologischen, radiologischen und nuklearen Gefahren.
Technische Hilfeleistungen bei Verkehrsunfällen sind auf der speziellen Übungsfläche möglich. Angeschlossen ist eine Fläche, die als zweispurige Straße mit Straßenbahnschienen und -haltestelle sowie mit Oberleitung ausgestattet ist.

Zur praxisnahen Darstellung von Gefahrgutunfällen dient ein Tankwagen, mit dem Unfälle mit Chemikalien, brennbaren Flüssigkeiten oder das Abdichten von Leckagen geübt werden. Darüber hinaus lassen sich an einem nachgebauten chemischen Betrieb unterschiedliche Einsatzlagen darstellen.
Die Berufserfahrung sammeln die Kadetten auch in der Feuerwache der Feuerwehrschule, indem sie an den Einsätzen in dem Stadtviertel Dębiec und in Luboń teilnehmen.  Außerdem gehört die Schule der Zentralen Reservekräften an und nimmt auch an Einsätzen im ganzen Land teil.

Die Ausbildung für diese Laufbahn des „gehobenen feuerwehrtechnischen Dienstes“ qualifiziert den Absolventen sowohl für das Führen einer Wachabteilung, als auch für eine fachbezogene Tätigkeit in einer der feuerwehrtechnischen Fachabteilungen der Branddirektion.

Bevor die Absolventen anfangen an der ausgewählten Feuerwache zu arbeiten, müssen sie eine staatliche Prüfung bestehen, welche die Zentrale Prüfungskommission durchführt, und erst dann werden sie zu vollberechtigten Berufsfeuerwehrmännern. Sie werden auch zum Aspiranten (Dienstgrad) ernannt.
Nach dem Abschluss werden die Ausgebildeten in die verschiedenen Feuerwachen der Staatsfeuerwehr eingeteilt und beginnen ihr Abenteuer als Berufsfeuerwehrleute.

Das Angebot der Schule umfasst auch Lehrgänge für Feuerwehrangehörige der Pflicht- und der Werkfeuerwehren sowie des mittleren feuerwehrtechnischen Dienstes der Berufsfeuerwehren, die ihre fachliche Qualifikation im Rahmen der Fernbildung erweitern.

Außerdem bietet die Feuerwehrschule in Poznań mehrere Fachkurse z. B für  Brandschutzbeauftragte oder Angestellte des Zivildienstes an.
Hier treffen sich auch Spezialisten und Experte auf dem Gebiet des Brand- und Katastrophenschutzes aus dem Land und Ausland. Regelmäßig werden Konferenzen und Symposien organisiert.

opracowała: mł. asp. Karolina Muzolf-Kamińska